HSG Walzbachtal – TSH HD-Wieblingen 29:29 (17:16)
Am vergangenen Sonntag startet die erste Herrenmannschaft mit einem hochkarätigen Spiel in die Saison 2022/23. Mit dem TSV HD-Wieblingen reiste der Erste der letztjährigen Nordstaffel und damit Playoffs-Gegner der HSG in die Wössinger TV-Halle. Da Coach Daniel Erlenmaier aus familiären Gründen kurzfristig nicht dabei sein konnte, übernahmen Nadine Erlenmaier und Marco Reichert die Geschicke an der Seitenlinie. Die Hausheren hatten sich vorgenommenen die gute Leistung aus den letzten Testspielen – allen voran das Tempospiel – auch im Saisonauftakt auf die Platte zu bringen.

Während die HSG zu Beginn der Partie vor allem nach schönen Spielzügen durch einen Doppelschlag von Christoph Schäfer und Simon Zengerle per 7m-Strafwurf zum Torerfolg kam, zogen die Wieblinger ein extremes Tempospiel auf. Nach fünf gespielten Minuten stand es bereits 4:4, ein erstes Indiz für das Tempo der Begegnung. In der Folge bekamen die Hausherren das Umschaltspiel der Gäste mit zwei Kreisläufern besser in den Griff und konnten sich durch den pfeilschnellen Philipp Arbogast auf 6:4 absetzen (7. Minute). Diesen Vorsprung konnte Wieblingen – begünstigt durch einige Fehlwürfe der HSG – schnell wieder ausgleichen und sich nach 15 Minuten ihrerseits mit 9:11 absetzen. Das zwang Walzbachtal zur Auszeit und es wurden neue Kräfte aufs Feld geschickt. Ein gehaltener 7m durch Ricco Krauss und Treffer durch Zengerle, Kinsch und Borkenstein resultierten beim 14:14 im erneuten Ausgleich (27.). Mit diesem Unentschieden wäre es auch in die Pause gegangen, hätte nicht Nicolas Lücke seinen Buzzer-Beater von der Mittellinie im rechten Kreuzeck eingeschweißt (17:16, 30.).

Auffällig war, dass die Wieblinger viele Tore aus der schnellen Mitte erzielten. Daran wollte man in der zweiten Hälfte arbeiten und diese besser unterbinden. Allerdings agierte die HSG zu Beginn des zweiten Durchgangs zu hektisch, was Wieblingen nach 42 Minuten eine erneute Zwei-Tore-Führung ermöglichte (19:21). In der Folge blieben die Hausherren zwar auf Tuchfühlung, konnten den Vorsprung aber nicht verkürzen. Das Interims-Trainergespann Erlenmaier/Reichert sah sich daher gezwungen, zur grünen Karte zu greifen (25:27, 53.). Mit einer Umstellung in der Abwehr sollte diese an Stabilität gewinnen und so Ballgewinne erarbeiten. Im Angriff sollte es der agile und wendige Rückraum Schmidt, Trumpf und Zengerle richten. Das funktionierte, denn die Abwehr um den Mittelblock Lang/Schäfer packte beherzt zu und durch Schmidt, Arbogast und Zengerle konnte die HSG in der 57. Minute ausgleichen (28:28). Nachdem der Wieblinger Lukas Wolf – bis dato mit 9 Treffern bester Werfer der Partie – die Rote Karte sah, schien das Spiel erneut auf Walzbachtaler Seite zu kippen. Den fälligen 7-Meter verwandelte Simon Zengerle zum 29:28, aber Sekunden vor Ende traf Marco Widman zum 29:29. So fand ein intensives und temporeiches Spiel – für jeden neutralen Zuschauer sicherlich ein Leckerbissen – ein ebenso dramatisches wie auch gerechtes Ende.

Für die Erste geht es am kommenden Samstag mit dem nächsten Kracher weiter. Um 19:00 Ihr ist man zu Gast beim TSV Rintheim und freut sich auf zahlreiche Unterstützung im Derby. Beide Mannschaften haben sich in der Vergangenheit spannende und hochkarätige Schlagabtausche geliefert.

Es spielten: Braun, Krauss (beide Tor)Arbogast 3, Bertier, Block 2, Borkenstein 3, Kinsch 1, Kloss 2, Lang 1, Lücke 4, Schäfer 2, Schmidt 5, Trumpf, Zengerle 6/3