Herren 1: unerklärliches Unentschieden

HSG Walzbachtal – TV Ispringen 33:33 (16:15)

Wer am vergangenen Samstag kurz nach Abpfiff die Wössinger TV-Halle betrat fand auf der einen Seite ungläubig feiernde Ispringer und auf der anderen Seite niedergeschlagene HSG-Akteuere mit leeren Blicken vor. Das zeigt ziemlich gut, wie dieses Unentschieden nach dem Spielverlauf einzuordnen ist. Denn die Erst schafft es erneut einen vermeintlich sicher geglaubten Sieg noch aus der Hand zu geben. Doch der Reihe nach.

Bis zur siebten Minute sahen die Zuschauer in der gut gefüllten TV-Halle ein ausgeglichenes Spiel (4:4). Dann kann sich Ispringen aufgrund der fehlenden Aggressivität in der Abwehr der Hausherren auf 4:6 absetzen (9. Minute). Der treffsichere Steffen Kinsch gleicht fünf Minuten später für die HSG aus und keine Mannschaft kann sich bis zur Halbzeit größere Vorteile erspielen. Beim Stand von 16:15 ist die Begegnung nach wie vor völlig offen und Daniel Erlenmaier appelliert in der Kabine vor allem an die fehlend Aggressivität in der Defensive.

Er schien die richtigen Worte gefunden zu haben, den im zweiten Durchgang stand die Abwehr um den Mittelblock Borkenstein und Block/Armbruster wesentlich kompakter. Die resultierenden Ballgewinne wurden von den Walzbachtalern genutzt, um über 21:17 (37.) bis auf 28:20 in der 45. Minute davon zu ziehen. Das Spiel schien entschieden und die HSG hielt diesen Vorsprung bis zur 53. Minute (32:24). Dann wurde jeder, der den Satz “Im Handball ist alles möglich” bisher nur als Moderatoren-Floskel abgetan hatte eines besseren belehrt.

Die führende HSG scheiterte entweder am Torhüter der Ispringer, traf nur das Alu oder produzierte unerklärliche technische Fehler und auch von der kompakten Abwehr war nichts mehr zu sehen. So verkürzten dir Gäste Tor um Tor und waren 2:20 Minuten vor dem Ende plötzlich wieder auf 32:30 heran gekommen. Dann war es aber HSG-Youngster Felix Hofmann, der seine Farben bei noch 90 zu spielenden Sekunden wieder mit drei Toren in Front warf (33:30). Spätestens jetzt schien das Spiel entschieden und die Walzbachtaler sollten nochmal mit einem blauen Auge davon kommen. Ispringen stellte auf offensive Abwehr um und schaffte es tatsächlich die HSG zu zwei haarsträubenden Abspielfehlern zu bringen, so dass Marvin Morlock 20 Sekunden vor dem Ende zum 33:33 traf. Dass man den letzten Angriff dann nichtmehr zu einem zwingenden Torabschluss passt ins Gesamtbild dieses Spiels, welches die Auf und Abs der HSG in dieser kompletten Saison versinnbildlicht. Auf der einen Seite ist die Mannschaft sowohl offensiv als auch defensiv in der Lage ganz oben mitzuspielen, auf der anderen Seite schafft man es nicht das Potential konstant abzurufen und scheitert oft an der eigenen Fehler- und Abschlussquote. Trotz alledem bedankt sich die Mannschaft bei allen Unterstützern, Gönnern und Fans und freut sich auf ein Wiedersehen beim Einlagespiel gegen die Rhein-Neckar-Löwen am 21.07.

Nun werden erstmal alle kleineren und größeren Wehwechen auskuriert, um dann mit vollem Elan in die Vorbereitung auf die Saison 23/24 zu starten. Die Baustellen sind nicht erst seit dem vergangenen Spiel klar und die Mannschaft wird alles daran setzen, diese im Verlauf der Vorbereitung abzustellen.

Es spielten: Braun, Krauss (beide Tor), Arbogast, Armbruster 1, Block 2, Borkenstein 2, Hofmann 5, Kinsch 6/2,  Kloss 2, Lücke 1,  Schäfer 2, Stretz 2, Trumpf 2, Zengerle 8

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