Herren 1: Überragende Defensive sichert Verbandsliga – Handballfest in Walzbachtal!

Bei sportlichen Großereignissen (siehe 11m-Turnier und Volleyballortsturnier) packt unseren Christoph Erkert immer mal wieder die Muße, sein literarisches Talent unter Beweis zu stellen. Wir präsentieren: Den Bericht zum Relegationsrückspiel der Herren 1!

HSG Walzbachtal – TSV Köngen 27:20 (13:6)

Ein Tag wie ein Gemälde. 26 Grad im Halbschatten, die Luft brennt. Relegationsrückspiel in Wössingen. Das 27:27 aus dem Hinspiel verspricht einen weiteren Tanz auf Messers` Schneide … und das Publikum scheint in Tanzlaune zu sein. Dementsprechend geladen auch die Stimmung in der Halle, die bereits eine halbe Stunde vor Spielbeginn aus allen Nähten platzt. Welcome to Wessinge!

19 Uhr, los geht‘s. Zunächst bereitet der durchaus lautstarke Anhang aus Köngen seiner Mannschaft einen illustren Empfang und trägt entsprechend seinen Teil zur grandiosen und würdigen Atmosphäre diese Spiels bei. Dann betritt die HSG das heimische Parkett und die Halle bebt und donnert dermaßen, dass man sich in Dürrenbüchig kurzerhand doch noch dafür entscheidet, eine Unwetterwarnung rauszugeben.
Und genauso stürmisch ging’s dann auch los: Über 1:0, 3:1 und 5:2 war man von Anfang an spielbestimmend und konnte auf einer starken Abwehrarbeit fußend ein konsequentes Tempospiel aufziehen – die Halle war da! Allen voran Ricco „Teflon“ Krauß im Tor hatte wirklich überhaupt nicht vor, irgendetwas anbrennen zu lassen und löschte alles ab, was sich doch durch die Walzbachtaler Abwehrreihen gemogelt hatte und spätestens mit dem parierten Siebenmeter schallten die ersten „Ricco“-Sprechchöre durch die Halle. Ebenfalls hitzeresistent im Einsatz war der „menschgewordene Feuerlöscher“ A.Ö., der Teilen des Gästeanhangs nochmal die verschiedenen Bedeutungen der farbigen Markierungen auf dem Hallenboden erklären musste. Besonders beim Thema „Spielfeldbegrenzung“ war hier wohl individueller Nachhilfeunterricht von Nöten. Nachdem diese kleine Wissenslücke im Regelwerk aber behoben werden konnte, wurde sich wieder auf das Sportliche konzentriert. Und das sollte den Walzbachtalern an diesem Abend wirklich hervorragend gelingen. Getragen von einem euphorischen Publikum und einer überragenden Deckungsarbeit ließ man in der ersten Halbzeit nur 6 Gästetreffer zu. Im Angriff fand man im Kollektiv immer wieder Lösungen und war von allen Positionen torgefährlich. Zudem lud man den Gegner kaum zu leichten Gegenstößen ein: die Abschlüsse meist so klar wie ‘ne Doktorthesis ohne Plagiatsvorwurf.


Auch an Leichtigkeit und Spielwitz sollte es an diesem Abend nicht fehlen: Zunächst startete man mit einem blitzsauberen Kempa im Zeitspiel in die zweite Hälfte, kurze Zeit später servierte der reaktivierte Kinsch nach Ballgewinn für Zengerle, der mit einem feinen Dreher auf 22:11 (41.) stellte und das wohl schönste seiner insgesamt 6 Tore in seinem (vorerst ;)) letzten Spiel für die HSG erzielte. Symptomatisch für eine geschlossene und in allen Mannschaftsteilen starke Leistung war auch die 7m-Parade des frisch eingewechselten L. Braun, der den Direktversuch des Gastes freundlich – aber entschieden – abwies, als hätte ein Staubsaugervertreter an seiner Tür geklingelt. Und spätestens als der „ewige“ Jens Reule in der 52. Minute zum 26:14 traf, schickte er damit nicht nur sich, sondern auch sämtliche Priester dieses Landes in den Ruhestand: Die Messe war endgültig gelesen! In der Schlussphase konnten die Gäste durch inkonsequente HSG-Abschlüsse noch etwas Ergebniskosmetik betrieben, was von den Gästefans trotz der sich abzeichnenden Niederlage honoriert wurde. Dies sei an dieser Stelle nochmals erwähnt: Der Köngener Auswärtssupport war wirklich stark!

So werden die Herren 1 nächstes Jahr Teil einer Liga sein, die zunächst anmutet wie ein fuseliger Wein – ein wilder Verschnitt aus allen Regionen des Bundeslands. Dieses handballerisch hochprozentige Gemisch wird im nächsten Jahr also um einen erlesenen Walzbachtaler Tropfen erweitert: 19 Monate Heimsiege am Stück gereift. Feinster Südhang. Rebsorte Erlenmaier.
Dennoch werden wohl auch einige bekannte Gegner dabei sein, da Rintheim, Bruchsal und Wieblingen ihre Relegationsspiele ebenfalls gewannen, Glückwunsch dazu!

Die Mannschaft bedankt sich für den überragenden Support über die gesamte Runde und ganz besonders während der Relegationssduelle. Das war 60 Minuten Gänsehaut-Atmosphäre und hammer geil. Gemeinsam mit diesem grandiosen Publikum will man auch im kommenden Jahr die Trauben im Walzbachtal hoch hängen lassen und freut sich auf gemeinsame Heimspiele und die oder andere Tour durchs Ländle.

Es spielten: Braun, Krauß (beide Tor), Zengerle (6/1), Falkenberg (4), F. Hofmann (3), Stretz (3), Trumpf (3), Borkenstein (2), Kinsch (2), Reule (2), Armbruster (1), Neumann (1), Arbogast, Dußling, D. Hofmann

(in)offizielle Rekonstruktion der Ereignisse: 01/06/25 – C. Erkert

One Comment - Leave a Comment
  • Andreas Fuß -

    Was für eine überragende Berichterstattung.
    Glückwunsch zum Klassenerhalt und viele Grüße aus Köngen,
    Andreas Fuß

  • Leave a comment

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert